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Vom Bau der Brander Burg |
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Es begab sich in einem Königreich kurz nach 4 Uhr. Der König sprach zu seiner Königin: "O holde Gemahlin, mich gelüstet es, Europa kennenzulernen." Die Königin, der das tägliche Einerlei bei Hofe ohnehin langweilig war, willigte gerne ein. Hurtig packten die Zofen und Mägde die Koffer und buchten den Flug nach Rom für das Königspaar. |
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"Ich habe es mir überlegt," rief freudig die Königin. "Unsere Burg soll noch viel größer werden. 100 Meter lang, 100 Meter breit und mindestens 55 Meter hoch!". "Ja doch," seufzte der König glücklich. |
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Nun war der König nicht mehr zu bremsen. Er arbeitete Tag und Nacht. Er schleppte Steine, rührte Mörtel an, wehrte drei Angriffe feindlicher Könige ab und mauerte, dass die Steine nur so flogen. Und kaum war ein Mond vergangen, so standen bereits die vier Ecktürme stolz im Zentrum des Königreiches. |
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"Jetzt noch ein paar stattliche Mauern. Im Osten stark gegen die Hunnen, im Westen stark gegen die Niederlande, im Süden stark gegen die Eifel und im Norden sowieso stark," philosophierte der König vor sich hin. Also baute er das Mauerwerk und die eingelassenen Gebäudeteile, keines davon weniger als 10 m vom Erdboden entfernt, so dass der anstürmende Feind seine liebe Mühe haben sollte, mit Sturmleitern und Gerüst ein Gebäude einzunehmen. Wahrlich der König war stolz auf sein Werk. Auch seine Gemahlin meinte: "Denk an die Kirche, denke an stabile Dachstühle, decke mir die Dächer richtig, ...". "Ja doch," beruhigte sie der König glücklich. |
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Flugs begann der König die Dachstühle zu bauen. Stabil sollten sie sein, elegant sollten sie sein. Jedes Dach anders. Keine Mühe war ihm zu groß. So erhielt jedes Dach eine eigene so schöne Dachgaubenkonstruktion, dass es die Königin nur so erfreute. |
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Die Königin war zufrieden. "Genau so habe ich es mir gewünscht, mein lieber König." Kaum waren die ersten Dächer gezimmert, flatterten fröhlich die königlichen Banner im Wind. Wie im Fluge verbreitete sich die Kunde von der prächtigsten Burg weit und breit. Gar viele Herrscher, Ritter und Knappen besuchten und bestaunten die wehrhafte Burg. |
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